Sächsische Schweiz: Das neue Wintergefühl entdecken

Schmilka - auch im Winter eine Reise wert.
Schmilka - auch im Winter eine Reise wert.

Beschaulich und romantisch kommt mitten im Nationalpark Sächsisch-Böhmische Schweiz der Ort Schmilka daher. Kleine Fachwerkhäuschen drängen sich den Mühlberg hinauf, am Ufer der Elbe reihen sich Hotels und Pensionen. Hausnummern sucht man vergeblich, die Häuser tragen Namen wie „Helvetia“, „Haus Hohlfeld“ oder „Villa Thusnelda“. Dafür wurde der Bad Schandauer Ortsteil im April 2017 von der Interessensgemeinschaft „Sachsens Schönste Dörfer“ mit dem Prädikat ‚Schönstes Dorf Sachsens‘ bedacht. Ausgezeichnet als „Leuchtturm der Tourismuswirtschaft“ wurde Anfang 2018 auch das Winterdorf Schmilka für sein kreatives und nachhaltiges Konzept.

Brot und Backwaren kommen aus der historischen Holzofenbäckerei.
Brot und Backwaren kommen aus der
historischen Holzofenbäckerei.

Früher ein Schifferdörfchen an der Grenze zur Tschechischen Republik, hat sich Schmilka unter Hotelier und Unternehmer Sven-Erik Hitzer zu einem wahren Refugium für Erholungssuchende, Genießer und Aktivurlauber entwickelt.

Mittlerweile bietet sich dem Gast eine breite Auswahl an Übernachtungs-, Gastronomie-, Wellness- und Kulturangeboten. Das alles unter dem Credo eines nachhaltigen Tourismus und mit konsequenter Ausrichtung auf Bio. Der Leitspruch „100 Prozent Bio“ wird hier gelebt: Von der frischen Bio-Vital-Küche aus ökologisch angebauten und bevorzugt regionalen Zutaten, über die Nutzung von Ökostrom aus regenerativen Energiequellen, wie Solarenergie oder Abwärmenutzung bis hin zu Elektroautos und einem eigenen Kräuter- und Tomatengarten.

Gründer und Geschäftsführer Sven-Erik Hitzer lag zudem besonders die ökologisch-verträgliche Bauthematik am Herzen, seit er im Jahr 1993 das erste Gebäude in Schmilka übernahm.

Natürlich ökologisch
Alle Zimmer sehen anders aus und jedes hat seinen eigenen Charme.

Die Häuser sind ökologisch saniert und die Gästezimmer nach baubiologischen Standards eingerichtet: mit geseiften Holzböden, Naturfarben und -textilien, Naturlatexmatratzen und elektrosmogfreiem Raumklima. So verströmt der ganze Ort einen ganz besonderen Charme von rustikal bis mondän, jedoch immer natürlich, authentisch und unter ökologischen Aspekten.

Eine weitere Besonderheit ist ein ganzjähriges Kulturprogramm, die sogenannten „Rituale“, welche Übernachtungsgästen wie Tagestouristen offenstehen: vielfältige Erlebnisse von Live-Konzerten über Führungen und Wanderungen bis hin zu Yoga, Kräuterspaziergängen und Klangmeditationen.

Wandern
Schmale und steile Schluchten warten auf die Wanderer.
Schmale und steile Schluchten warten auf die Wanderer.

Zwischen Elbe und Elbsandsteingebirge lockt die Region mit über 1200 Kilometer ausgebauten Wanderwegen, darunter dem 115 Kilometer langen Malerweg. Diese mehrfach ausgezeichnete Panoramaroute führt auf ihrer fünften Etappe direkt durch Schmilka. Auch der Elberadweg kreuzt Schmilka und bietet hier ideale Rast- und Logimöglichkeiten.

Sportlich wird es u. a. beim Klettern und Kraxeln in dem beliebten Kletter-Eldorado der Sächsischen Schweiz. Wie Relikte einer prähistorischen Zivilisation ragen die Tafelberge in den Winterhimmel. Die Sandsteinkolosse mit ihren verwitterten Gipfeln sind die Reste eines kreidezeitlichen Meeres, das vor über 100 Millionen Jahren die Region bedeckte. Heute gehört die Region zu den beliebtesten Wandergebieten Deutschlands. Und nie zeigt sich der etwa 400 Quadratkilometer große Nationalpark wilder, stiller und geheimnisvoller als im Winter.

Dabei müssen es nicht immer die touristischen Höhepunkte wie Bastei, Kuhstall oder Schwedenlöcher sein. Wolfsschlucht, Schrammsteintor, Schneiderloch oder wilde Hölle – die vielfältigen Möglichkeiten machen das Elbsandsteingebirge zum perfekten Wanderziel.

Wellness

Und wer sich treiben lassen möchte, nutzt die Angebote vor Ort. Wellness und Sauna bieten inzwischen viele Hotels, in Schmilka wird daraus jedoch ein spezielles Event. Denn was ist schöner, als unter freiem Himmel in einem dampfenden Badezuber zu sitzen und dabei ein frisch gezapftes Bio-Bier in der Hand zu halten? Die Holzzuber werden mit Scheitholz befeuert und mit einsetzender Dunkelheit zieht romantische Stimmung ein. Etwas Mut gehört trotzdem dazu, denn die Badezuberei findet direkt im Mühlenhof statt, und Spaziergänger können das muntere Treiben der Badenden aus sicherer Entfernung und eingehüllt in dicke Jacken beobachten.

Die Badezuber werden mit Holz befeuert.
Die Badezuber werden mit Holz befeuert.

Spektakulär sind auch die regelmäßig stattfindenden Bierbadetage, wenn dem Badewasser noch eine gute Portion des hausgebrauten Bio-Bieres zugesetzt wird. Ein Humpen gegen den Durst rundet das Erlebnisbad ab, bevor es in eine der Saunen im Badehaus geht. Auch hier erfolgte die Bauweise mit traditionellen Materialien wie Lehm, Quarkputz und Fachwerk aus geseiften heimischen Hölzern.

Kultur

Frisch erholt steht dann einem Besuch auf der Festung Königstein nichts im Wege. Über 800 Jahre Geschichte haben diese Wehranlage zu einem eindrucksvollen Ensemble von Bauwerken der Spätgotik, der Renaissance, des Barock und des 19. Jahrhunderts werden lassen. Zahlreiche Ausstellungen auf dem Gelände erzählen die Entstehung und Geschichte der Festungsanlage. Wer sie nicht selbst erkunden möchte, kann Rundgänge und Führungen – sowohl unter- als auch überirdisch – buchen und Festungsgeheimnissen sowie Legenden auf die Spur kommen.

Für die Festung Königstein sollte man sich etwas mehr Zeit einplanen.