Prignitz: Zauberhafter Advent

Winter in der Prignitz.
Winter in der Prignitz. Foto: Tourismusverband-Prignitz-e.V.-CorporateArt

„Weihnachten ist keine Jahreszeit, es ist ein Gefühl“, formulierte es einst Edna Ferber, amerikanische Schriftstellerin mit ungarischen Wurzeln. Eine passendere Beschreibung für die besinnlichste Zeit des Jahres lässt sich kaum treffen. Auch in der Prignitz, einer der urtümlichsten Regionen der geschichtsträchtigen Mark Brandenburg, werden jetzt wieder Häuser, Wohnungen und ganze Straßenzüge festlich geschmückt. Bei den Nikolausfahrten mit der Schmalspureisenbahn Pollo und urigen Weihnachtsmärkten und Veranstaltungen in einzigartigem Ambiente können Besucher den besonderen Charakter der Region nordwestlich von Berlin im Advent auf ganz besondere Art und Weise erleben.

Ein ländlich-idyllischer Weihnachtsmarkt ist gleich am ersten Advent die Dorfweihnacht im fachwerkhausgeprägten Künstlerdorf Breetz am Sonntag, dem 1. Dezember. Von 11 bis 17 Uhr verwandelt sich der ehemalige Kuhstall im Breetzer KulturHof in einen traditionellen Weihnachtsmarkt. Unter dem Glanze eines Kronleuchters inmitten des Stalls gibt es rund um den Backofen und den Feuertopf im Hof herzhafte Leckereien, Gegrilltes und Flammkuchen sowie eine reichhaltige Kuchenauswahl. Mit einer Tasse dampfendem Glühwein oder heißem Kakao schlendert es sich entspannt durch die Stände regionaler Anbieter mit Kunst und Kunsthandwerk, Handarbeiten, Adventsgestecken sowie Leckereien wie Honig, Wild, Tee und vielem mehr.

Die Kulturgeschichte der Prignitz wird hautnah erlebbar bei den Advents- und Weihnachtsmärkten der Prignitzer Burgen und Schlösser. In wunderschön verträumter und geschichtsträchtiger Kulisse locken die kulinarischen wie handwerklichen Fertigkeiten der regionalen Händler die Besucher in einmaliges Ambiente beim Adventsmarkt auf Schloss Grube (Samstag, 30. November, 11 bis 18 Uhr), bei der Lenzener Burgweihnacht (Samstag, 7. Dezember, 14 bis 20 Uhr) sowie beim Weihnachtsmarkt auf der Plattenburg, der ältesten noch erhaltenen Wasserburg Norddeutschlands (14. und 15. Dezember, jeweils 10 bis 18 Uhr).

Für besonders besinnliche Stimmung sorgen auch die Veranstaltungen im Kloster Stift zum Heiligengrabe. Das 1287 gegründete Kloster ist die einzige fast vollständig erhaltene Zisterzienserinnen-Klosteranlage Brandenburgs und bis heute ein lebendiger Ort religiöser Einkehr, aber auch kultureller Genüsse mit Konzerten und Seminaren. Beim Adventsmarkt am Samstag, dem 14. Dezember gibt es von 10 bis 17 Uhr unter anderem handwerkliche Waren, Honig, Kräuter, frische Wildwurst aus dem Stiftforst, handgefertigte Seifen und Kerzen, Keramik und ein Advents-Café in der Abtei. Weitere Höhepunkte sind die Adventskonzerte im Kloster am 7. Dezember („World wide Weihnacht“), 8. Dezember („Feire das Fest recht glücklich… uns leuchtet ja beiden ein schöner Hoffnungsstern … der verlöscht nicht“) sowie am 14. Dezember („Adeste fideles…“) jeweils 15 Uhr in der Heiliggrabkapelle. Wer will, kann am 14. sowie am 21. Dezember jeweils von 10 bis 13 Uhr Weihnachtsbäume im Stiftforst im Revierbereich Schmiedekamp kaufen oder selbst schlagen.

Für zauberhafte Weihnachtsstimmung bei Groß und Klein sorgt auch ein Besuch der Weihnachtsgala im Haupt- und Landesgestüt Neustadt (Dosse) am 7. und 8. Dezember jeweils 14 Uhr in der Graf von Lindenau-Halle. Anmutige Pferde und artistisches Reitergeschick verzaubern die Zuschauer bei der Erzählung des Märchens „Die Schöne und das Biest“. Ab 12 Uhr lockt zudem ein Weihnachtsmarkt mit kunsthandwerklichen Geschenkartikeln, regionalen kulinarischen Angeboten und Ponyreiten für Kinder. Rasante und elegante Pferdeschaubilder mit geschickten Reitern, bunten Kostümen und weihnachtlicher Musik gibt es auch zur „Pferdestunde“ am 12. Dezember um 14 Uhr.

Der Nikolaus kommt mit der Museumsbahn.
Der Nikolaus kommt mit der Museumsbahn. Foto: Ronald Meissner

Weihnachtsstimmung für große und kleine Eisenbahnfans versprechen die Nikolausfahrten mit der Schmalspureisenbahn Pollo am 7. und 8. Dezember, jeweils von 10 bis 17 Uhr. Der weihnachtlich geschmückte Sonderzug fährt zwischen Lindenberg und Brünkendorf. Unterwegs muss die Diesellok jedoch kurz auf offener Strecke angehalten werden, damit die Ehrengäste – der Nikolaus und sein Helfer – zusteigen können. Natürlich kommen diese nicht mit leeren Händen und verteilen bereitwillig Überraschungen an die kleinen Fahrgäste. Der Zustieg in den Nikolauszug ist an beiden Tagen nur in Lindenberg möglich, Abfahrtszeiten: 10.00, 11.30, 13.00, 14.30 und 16.00 Uhr.