
Von Berlin nur einen Katzensprung entfernt und ideal für ein verlängertes Wochenende öffnet der Spreewald seine Arme und bietet einen tollen Ausgangspunkt für Ausflüge in die reiche Tier- und Pflanzenwelt. Zu jeder Jahreszeit kann man hier nicht nur die einzigartige Landschaft, sondern auch zahlreiche Sehenswürdigkeiten und eine typisch regionale Küche erleben.
Ein Beitrag aus der Ausgabe 1-2017 von MITTE bitte!

Nach einer Zeit des Versäumens gibt es inzwischen wieder große Bemühungen, die alten Traditionen der Spreewaldregion zu erhalten und fortzuführen. Denn das Biosphärenreservat im Südosten Brandenburgs hat deutlich mehr zu bieten als Kahnfahren und eingelegte Gurken. Diese wendisch-sorbische Region in seiner Einmaligkeit den Menschen näherzubringen, hat sich beispielsweise Heimatkundlerin Marga Morgenstern auf ihre Fahne geschrieben.
In ihrer reich bestickten Tracht erinnert sie an alte Bräuche und erklärt den Touristen die Besonderheiten der wendisch-sorbischen Kultur. So erfährt man von ihr, dass die Form jeder Haube erzählt, aus welchem Ort ihre Trägerin stammt. In jedem Ort und zu jedem Anlass gibt es nämlich unterschiedliche Gewänder, die inzwischen insbesondere wieder bei traditionellen Festen getragen werden. Originale Trachten werden heutzutage übrigens nur noch von wenigen Stickereistuben in echter Handarbeit angefertigt.
Natürlich gehört zu jedem Spreewaldbesuch auch ein Ausflug mit einem langen Spreewaldkahn durch die verschlungenen Fließe dieser einzigartigen Lagunenlandschaft. Dabei stakt der Fährmann vorbei an den spreewaldtypischen Häusern, die meist noch mit Reet gedeckt sind. Es gibt viel zu sehen links und rechts der Wasserkanäle und die einheimischen Bootsführer wissen auf ihrer Tour viel über Land und Leute zu berichten. Wer will, kann auch nur die Ruhe der Natur genießen oder unterwegs die regionale Küche des Spreewalds probieren.

Denn neben Schmorgurken, Kartoffeln und Leinöl – den wohl bekanntesten Gerichten der Region – findet man auch interessante Fisch- und Fleischangebote auf der Speisekarte. An sich dominieren in der Spreewald-Küche einfache und bodenständige Gerichte und man kocht mit Zutaten, die Hof und Garten hergeben.
Daran orientiert sich auch Peter Franke mit seiner Kräutermanufaktur in Burg. Möhren, Pastinaken, Kürbis oder Topinambur – hier wird einfach alles verarbeitet, was die Region zu bieten hat. Franke bietet Kochkurse und Kräuterspaziergänge an und macht seinen Gästen selbst Wildkräuter wie Vogelmiere schmackhaft.Es gibt Erlebniskurse zu Fisch, Wild, Kräutern, Blumen oder Getreide – alles auf die verschiedenen Jahreszeiten abgestimmt. Eine Reise in den Spreewald lohnt also in jeder Saison.
Tipps:
- Anreise: mit dem Auto über die A13, mit der Bahn (RE2 oder OGED) bis nach Lübben, Lübbenau oder Vetschau
Hoteltipp: Hotel “Zum Stern” in Werben

Ausflüge:
- Bismarckturm und Spreewälder Kräutermanufaktur in Burg
- Kahnfahrten starten an vielen Orten und Ablegestellen
- Teichführungen Peitzer Teiche
- Schlossinsel und Spreelagune Lübben
Text und Fotos: Anja Strebe
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