Frankreich: Auf dem Doubs zwischen Dole und Besançon

Blick auf Besançon und den Doubs.

Die französische Region Franche-Comté ist relativ unbekannt – wer aber Ruhe und Erholung abseits vom Massentourismus sucht, ist hier genau richtig. Wandern, Radwandern oder sich einfach treiben lassen – am liebsten mit dem Boot auf dem Doubs.

Reste einer Brücke aus der Römerzeit, im Hintergrund das malerische Städtchen Dole.

Insgesamt mehr als 400 Kilometer schlängelt sich der Doubs zwischen Jura-Gebirge und dem Burgund. Gut 200 Kilometer davon sind schiffbar und führen durch die bezaubernde Landschaft der Franche-Comté. Was liegt also näher, als auf einer Tour mit dem Hausboot die Landschaft zu erkunden?

Der Hafen am Fuße der Altstadt von Dole.

Ausgangspunkt bildet die Stadt Dole, genau mittig zwischen Dijon und Besançon gelegen. Doch bevor es auf das Boot geht, lohnt sich ein Rundgang durch die malerische Altstadt mit ihren kleinen Gassen und aufwendig verzierten Häusern, die zum Teil noch aus dem 16. bis 18. Jahrhundert stammen. Besonders sehenswert sind die rund 500 Jahre alte Stiftskirche Notre-Dame mit ihrem 75 Meter hohen Glockenturm – das Wahrzeichen der Stadt Dole – und das Geburtshaus von Louis Pasteur. Zeit nehmen sollte man sich auch für einen Abstecher in das Hôtel Dieu, ein ehemaliges Krankenhaus in Beaune, das 1443 gegründet und bis 1971 als Hospital genutzt wurde.

Die meisten Schleusen funktionieren automatisch.

Vom kleinen Hafen in Dole geht es dann aber endlich auf das Boot. Flussaufwärts tuckert es über Windungen durch ein tiefes Tal in Richtung Besançon. Unterwegs müssen zahlreiche Schleusen passiert werden. Man sollte sich also Zeit nehmen, die Umgebung mit den mittelalterlichen Schlössern, Kirchen und Dörfern zu erkunden.

Blick auf Besançon und den Doubs.

In Besançon angekommen, kann man schon von weitem die vom französischen Festungsbaumeister Vauban erbaute Zitadelle erkennen. Hoch oben thront die Festung aus dem 17. Jahrhundert über der Stadt und gewährt einen herrlichen Blick über den Fluss und die Altstadt. Als Teil des UNESCO-Weltkulturerbes beherbergt sie heute mehrere Museen wie das Volkskundemuseum, das Museum des Widerstandes und das Naturkundemuseum. Hierzu gehören neben dem Aquarium und dem Insektarium auch das Nachttierhaus und der Tierpark, so dass sich der Aufstieg zur 100 Meter über der Altstadt gelegenen Festung für alle Altersgruppen eignet.

Das Klarissenkloster ist heute ein Hotel.

Nahe der Zitadelle liegt das alte Klarissenkloster und heutige Hotel „Le Sauvage“. Hier war für Vauban während der Bauzeit der Zitadelle immer ein Zimmer reserviert. Wenn man die mehrere hundert Jahre alte Treppe hinaufgeht, fühlt man sich sofort aus der heutigen Zeit ins Mittelalter katapultiert – allerdings mit WLAN.

 


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Text und Fotos: Anja Strebe