Peru ist ein Land voller Geschichte und Kultur, die sich besonders in seiner vielfältigen Handwerkskunst widerspiegelt. Jahrhundertealte Techniken werden mit modernen Designs kombiniert, um einzigartige und begehrte Produkte zu schaffen, die das reiche Erbe des Landes lebendig halten. Von kunstvoll gewebten Textilien der Andenvölker bis hin zu spirituellen Schutzsymbolen gibt es eine Vielzahl von Schätzen zu entdecken. Diese Werke sind nicht nur Ausdruck der peruanischen Traditionen, sondern auch wunderbare Souvenirs, die ein Stück Peru in die Welt tragen.
Toritos de Pucará – Schutzsymbole aus der Region Puno
Die „Toritos de Pucará“ aus der Region Puno, wo sich auch der berühmte Titicacasee befindet, sind mehr als nur dekorative Keramikstiere. Sie sind spirituelle Symbole, die auf den Dächern der Andenhäuser stehen und Schutz, Fruchtbarkeit sowie Wohlstand bringen sollen. Diese handgefertigten Figuren haben ihre Wurzeln in der Kolonialzeit, als die Spanier das Land eroberten. Bis heute bewahren sie die spirituellen Traditionen der Einheimischen und gelten als wichtiger Teil des kulturellen Erbes Perus.
Tejidos en Taquile – Webkunst als kulturelles Erbe
Auf der Insel Taquile im Titicacasee ist die Textilkunst nicht nur ein Handwerk, sondern ein zentraler Bestandteil der Kultur. Seit mehr als 500 Jahren bewahren die Bewohner die Webtradition, die Elemente vorspanischer Kulturen integriert. Besonders bemerkenswert ist, dass Männer auf Taquile für ihre außergewöhnlichen Webtechniken bekannt sind. Produkte wie der „Kalendergürtel“, der landwirtschaftliche Zyklen und religiöse Rituale darstellt, sowie der „Chullo“, eine traditionelle Strickmütze, sind typisch für die Region. Die UNESCO hat die Webkunst von Taquile als immaterielles Kulturerbe der Menschheit anerkannt.
Arte Shipibo – Spirituelle Kunst aus dem Amazonas
Die Shipibo-Konibo-Gemeinschaft im peruanischen Amazonas ist besonders bekannt für ihre geometrischen Muster, die auf Textilien, Keramiken und Perlenarbeiten zu finden sind. Diese Muster, auch als „Kené-Kunst“ bezeichnet, spiegeln die Weltanschauung der Shipibo wider und sind von der Anakonda, einer heiligen Figur in ihrer Mythologie, inspiriert. Die Kunstfertigkeit wird seit Jahrhunderten von Generation zu Generation weitergegeben und hauptsächlich von Frauen ausgeübt. Die typischen Farben Rot, Gelb, Weiß und Schwarz symbolisieren wichtige Elemente der Natur wie die Sonne und den Mond.
Caballito de Totora – Traditionelle Schilfboote
Die „Caballitos de Totora“ sind traditionelle Schilfboote, die an der Nordküste Perus, insbesondere in der Region La Libertad, seit Jahrtausenden verwendet werden. Diese Boote, die aus getrocknetem Totora-Schilf hergestellt werden, haben ihren Ursprung in den Kulturen der Moche und Chimú. Sie werden bis heute von Fischern genutzt und finden auch im Wassersport Anwendung, etwa beim Surfen. In der Küstenstadt Huanchaco werden regelmäßig Surfwettbewerbe auf diesen traditionellen Booten veranstaltet.
Retablo Ayacuchano – Kunstvolle Altarschreine
Der „Retablo Ayacuchano“ ist eine faszinierende Kunstform aus der Region Ayacucho. Ursprünglich wurden diese bunten Altarschreine von spanischen Priestern genutzt, um heilige Figuren zu transportieren. Heute stellen sie lebendige Szenen des täglichen Lebens dar, von traditionellen Festen und Tänzen bis hin zu Hahnen- und Stierkämpfen. Die handgefertigten Figuren und kunstvollen Malereien machen den Retablo zu einem besonderen Ausdruck der peruanischen Kultur. Seit 2019 gehört diese Kunstform zum nationalen Kulturerbe Perus.
Ob Souvenirliebhaber oder Kunstinteressierte – die reiche Handwerkskunst Perus bietet eine unvergleichliche Vielfalt, die darauf wartet, entdeckt zu werden.