Marrakesch: Tradition und Moderne

Stimmung am späten Nachmittag auf dem Platz Djaama el Fna (Platz der Gehenkten) in Marrakesch.
Stimmung am späten Nachmittag auf dem Platz Djaama el Fna (Platz der Gehenkten) in Marrakesch.

Viele Menschen sehnen sich auch im Winterurlaub wieder nach Wärme. Als eines der beliebtesten Ziele gilt Marokko. Weite Sandstrände, Wüste, Berber-Dörfer, das Atlas-Gebirge sowie Hafen-und Königsstädte bieten hier viel Abwechslung. Jeder Urlaubstyp kann für sich das Richtige herausfinden. Unter den Urlaubsmöglichkeiten des Landes lockt besonders das verführerische Marrakesch.

Die im Abendlicht ocker-rot leuchtenden Gebäude Marrakeschs, die exotischen Düfte der farbenprächtigen Blüten, einschließlich der Gewürze, betören zu jeder Jahreszeit die Sinne. Die Stadt wirkt wie geteilt. Da ist zum einen die europäisch angehauchte, moderne Neustadt mit florierendem Nachtleben und luxuriösen Einkaufsmeilen, Bars und Restaurants. Nicht zu vergessen die wunderschönen Gartenanlagen, wie beispielsweise Majorelle Garten, den einst der Modeschöpfer Yves Saint-Laurent anlegte. In diesem Zusammenhang bietet sich auch ein Ausflug nach Ourika an. Etwa 20 Kilometer entfernt hat sich Andre Heller ein botanisches Paradies geschaffen.

Holzschnitzer in den Souks
Holzschnitzer in den Souks

Zum anderen reizt die Altstadt, die Medina. Sie ist von einer 12 Kilometer langen Mauer aus dem 12. Jahrhundert umgeben. Einwohner und Besucher strömen durch die Tore in das Labyrinth enger Gassen. Inmitten alter Paläste und Hofhäuser – als Riads bezeichnet – sind sie oft von außen unscheinbar. Ihre lichtdurchfluteten Innenhöfe und begrünten Oasen wurden inzwischen zu Unterkünften und Hotels umfunktioniert. Die Ausstattung und das traditionelle Erbe erinnern an Märchen aus 1001 Nacht.

In der Medina duftet es nach frischem Brot und grüner Minze. In manchen Auslagen staunt man über kunstvoll aufgerichtete Gewürze. Ganz anders in den Souks (Basare). Hier dominiert die Handwerkskunst, mitunter machen sich derbe Gerüche breit. Wenn doch bloß die Händler den Passanten Zeit zum Betrachten ließen …

Olivenstand in der Medina
Olivenstand in der Medina

Das Herz der Stadt schlägt auf dem einmaligen Platz „Djemaa el Fna“, der im Mittelalter Platz der Gehängten hieß. Am Tage überwiegen Marktleben und Garküchen. Richtig spannend wird es am Abend. Dann beleben zusätzlich Musiker, Gaukler und Schlangenbeschwörer die Szene. Und wem die Füße erlahmen, kann sich eine hübsche, grüne Kutsche mit goldenen Laternen mieten.

Mohammed der VI. soll einmal gesagt haben: „Marokko ist wie ein uralter Baum mit tief islamischen Wurzeln, die Blätter bewegt vom europäischen Wind.“

 

 

 

Text und Fotos: Elke Petra Thonke