Churfranken: Genussregion rund um das Schnatterloch

Weihnachtsmarkt in Miltenberg (Schnatterloch).
Weihnachtsmarkt in Miltenberg (Schnatterloch). Foto: Churfranken e.V./Mainblende

Eine nicht allbekannte Ecke für Genießer und Weinliebhaber befindet sich in Churfranken, entlang des südlichen Mains. Dort, wo sich die liebliche Landschaft von Odenwald und Spessart teilt. Nur eine gute Stunde entfernt von Frankfurt am Main in Richtung Würzburg kommt man dem „Schlaraffenland“ näher.

Dass es Weinsommeliers gibt, ist allgemein bekannt. In der romantischen Fachwerk-Stadt Miltenberg kann man diesbezüglich jedoch weitere Entdeckungen machen. In dem in der Hauptstraße gelegenen Café Mocha gibt es eine Barista, eine Kaffeesommeliere. Megi Schmitt sprudelt nur so voller Wissen rund um die kleine Kaffeebohne. Sie geht dabei bis ins neunte Jahrhundert zurück, als im Osmanischen Reich das erste Mal Nutzen aus der Kaffeepflanze gezogen wurde und erzählt, dass sich in einer Bohne 800 verschiedene Aromen befinden. Vom Ursprung der Kaffeebohnen bis zu Brühmethoden kann man bei ihr in einem Workshop viel erfahren. Und – natürlich schmeckt der Kaffee hier sehr gut.

Wenige Schritte weiter gibt der Brotsommelier Volker Mayer seine Erfahrungen zum Besten. Und im ältesten Gasthaus Deutschlands, „Zum Riesen“, lädt ein Biersommelier zur Verkostung von Bierraritäten der Brauerei Faust ein. Diese Brauerei gehört zu einem jahrhundertealten Familienunternehmen, dessen oberstes Prinzip das Reinheitsgebot ist: Wasser, Malz, Hopfen, Hefe. Nicht mehr und nicht weniger.

Miltenberg ist auch aus anderen Gründen ein Kleinod. 1958 bekannt geworden durch den Film „Das Wirtshaus im Spessart“, befindet sich hier das Schnatterloch, der pittoreske Marktplatz mit Brunnen, das am häufigsten fotografierte Motiv. Will man jedoch auf dem Genussweg bleiben, lohnen sich kleine Abstecher in die Umgebung. Erwähnenswert ist das Gewürzamt in Klingenberg. Das weit über die Grenzen hinaus bekannte, kreative Familienunternehmen Ingo und Kilian Holland, baut nicht nur Gewürze an, es bereitet auch 120 verschiedene Gewürzmischungen zu. Seit 2008 betreibt Vater Ingo eine eigene Kochschule.

Sehr gut essen und trinken lässt es sich hingegen auch in Bürgstadt. Ein Ort der großen Weine – vorrangig Spätburgunder. Hier kann man auch in den 70 Kilometer langen Rotweinwanderweg einsteigen. In dem recht stillen Ort fallen einem auf den Bürgersteigen die Trauben fast in den Mund. Das ganze Jahr über veranstalten Häckerwirtschaften Weinkulturnächte. Herausragend ist die großzügig angelegte Vinothek und aufmunternd das freundliche Personal. Churfranken wirbt mit einem guten Spruch: „Leben sie langsam. Langsamkeit ist keine Geschwindigkeit. Langsam ist eine Haltung.“ Wo, wenn nicht hier, wird es einem bewusst: Es beginnt bei einem guten Glas Wein.

Hotel-Tipp:
Landhotel Adler in Bürgstadt, Ü/F. ab 50 € p.P.,
Hotel Mildenburg in Miltenberg, ab 45 € p.P.,

 

Text und Fotos: Elke Petra Thonke