Bereits im Frühjahr durfte ich die Adriatische Seite Apuliens kennenlernen. Dieses Mal ging es an das Ionische Meer – was für Erlebnisse, was für Eindrücke …
Am besten fliegt man nach Bari oder Brindisi und mietet sich vor Ort ein Auto. Die Masserie im Salento und in Apulien insgesamt sind ein schöner Weg, um die Region aus der Nähe kennen zu lernen. Apulien war einst eine landwirtschaftlich geprägte Region mit einem großen Weideland und mit Landhäusern zur Unterbringung der Gutsherren und der Dienerschaft während der Sommermonate.
Inzwischen sind viele Masserie renoviert worden und in kleine Hotels mit sehr viel Charme verwandelt worden. Die Masserie im Salento und im gesamten Hinterland Apuliens charakterisieren die dortige Landschaft und machen sie so einzigartig.
Auch als Puglia bekannt, ist diese Region Italiens wirklich äußerst vielseitig mit einer unglaublichen Einzigartigkeit von Natur, Düften und Geschmäckern, Geschichte und Spiritualität. Gelegen im Absatz des Stiefels ist es eine zauberhafte Region mit malerischen Küsten für jeden Geschmack. Es sind die beglückenden Ein- und Durchblicke, es sind die Flora und die Fauna, es ist das, was auf den Tisch kommt – der Geruch, der Geschmack, die Optik – die diesen Landstrich so bezaubernd machen. Man hat die Gelegenheit, barocke Baulichkeiten, eindrucksvolle Naturlandschaften, Weingüter und Unternehmen im Bereich Food & Beverage kennenzulernen, wenn man mag. Überall wird einem die sehr herzliche Gastfreundschaft der Region zuteil. Arnesano, Carmiano, Copertino, Lecce, Leverano, Lequile, Monteroni, Porto Cesareo und Veglie sollte man unbedingt besuchen.
Es ist schwierig, Worte zu erhaschen, die das alles einfangen, was man mit seinen Sinnen aufnehmen kann. Da ist das Meer in der Gegend um Porto Cesareo, immer noch warm im November von der Sonne des Sommers, warm genug für uns Deutsche zum Schwimmen im Meer. Und dann ist da noch die Sonne. Die ist zwar überall, aber hier schleicht sie sich wie in der Musik durch den morgendlichen Nebel in einem langsamen allargando assai, um dann am Ende des Tages stringendo a piacimento ins Meer zu fallen – welch ein Schauspiel.
Und dann ist da noch die Küche: bestehend aus Lieblichem und Bitterem, Sanftem und Kräftigem Saftigem und Knusprigem – betont und pointiert. Man kann sich durch die gesamte Vielfalt der Ciucina povera schlemmen, die so arm eigentlich gar nicht ist. Ja und dann ist da noch der Wein: Der Rebensaft, der Nektar der Götter, der Saft, den uns die Engel auf die Zunge pieseln … Die Festa delle Novello Vini oder Novello in Festa ist eine Veranstaltung, die den Traditionen, der Kultur, der Önogastronomie, der Kunst und der Musik gewidmet ist und die Aromen des Herbstes einfängt.
Apulien im Mai war ein Traum voller Blüten und Düfte. Diese Region Italiens ist definitiv auch im November eine Reise wert, zumal der Vino Novello innerhalb der Veranstaltung Novello in Festa zelebriert wird, die jedes Jahr am zweiten Wochenende im November in Leverano stattfindet. Dem nasskalten Deutschland den Rücken kehren, um noch einmal an den Sommer zurückzudenken – unbedingt vormerken für 2019. Ein Abstecher zum Weltkulturerbe Matera, einer süditalienischen Stadt in den Sassi in der Region Basilicata, könnte natürlich auch noch auf dem Programm stehen.
Auf Wiedersehen in Apulien oder arrivederci a Puglia!
Text und Fotos: Eva Schaefers