Piemont: Zwischen Cuneo und Langhe

Wer gern in Italien Urlaub macht, kennt sicher auch die Region des Piemont – ja, auch bekannt für seine besonderen Kirschen. Aber um die Gegend zwischen Cuneo und Langhe richtig kennenzulernen, empfiehlt es sich, sie zu erwandern oder mit dem Rad zu erobern. Und mehr als 4 Tage Urlaub sollte man auch einplanen, um sich einen Einblick zu verschaffen. Ich hatte leider nur wenig Zeit und konnte daher nur ein kleines Bild von den vielfältigen Möglichkeiten erhaschen.

Eine Radtour am Wasser entlang.
Eine Radtour am Wasser entlang.

Mein Rad- und Wanderprogramm startete mit einer zweistündigen Mountainbike-Tour durch den Flusspark Gesso e Stura. Dieser umgibt die Stadt Cuneo und ist von einem dichten, grünen Netz aus Fuß- und Radwegen durchzogen.

Eine weitere Möglichkeit ist aber auch eine Fahrt mit dem E-Bike durch die von der UNESCO anerkannte Kulturlandschaft des Barolo. Ein E-Bike ist hier wirklich angebracht, die Strecke um Langhe geht bergauf und bergab. Aber so hat es mir sogar als untrainiertem Schönwetter-Radler Spaß gemacht. Und unterwegs warten die schönsten Fotomotive, aber auch der ein oder andere Weinkeller für eine Verkostung.

Archäologische Grabungsstätte aus dem 1. Jahrhundert.
Archäologische Grabungsstätte aus dem 1. Jahrhundert.

Oder man entscheidet sich für eine  Fahrradtour durch das Flachland von Cuneo. Der Ausgangspunkt, die Stadt Bene Vagienna, ist die archäologische Stätte der im 1. Jh. v. Chr. gegründeten Römerstadt Augusta Bagiennorum. Von dort aus führt die Strecke über Trinità bis nach Fossano, im Herzen der Provinz Granda gelegen. Hier kann man neben einem Bummel durch die zauberhafte Stadt auch  das Castello der Fürsten Acaja besichtigen. Die mittelalterliche, über Fossano thronende Burg diente später den Herzögen von Savoyen als Herrensitz.

Historischer Umzug beim Palio.
Historischer Umzug beim Palio.

Aber besonders beeindruckend fand ich hier den jährlich stattfindenden Palio dei Borghi, eine Art Wettstreit, der zwischen den Ortsteilen von Fossano ausgetragen wird. Diese spektakulären Wettkämpfe im Reiten und Bogenschießen, sowie der Umzug in historischen Gewändern mit Fahnenschwingern und Musikanten finden jährlich zur Erinnerung an den Durchzug von Karl Emanuel I und Katharina von Habsburg im Jahr 1585 statt.

Die Basilica Regina Montis Regalis.
Die Basilica Regina Montis Regalis.

Zu einer ähnlichen Zeit begann in Vicoforte, in der Nähe von Mondovi, der Bau der Basilica Regina Montis Regalis. Dieses Meisterwerk der piemontesischen Barockkunst zeichnet sich besonders durch seinen elliptischen Grundriss aus.

Die Kuppel der Basilika.
Die Kuppel der Basilika.

Hier kann man im Rahmen der Initiative MAGNIFICAT sogar einen Aufstieg  in die Kirchenkuppel wagen. Ihr Gewölbe ist die größte elliptische Kuppel der Welt und mit über 6.000 Quadratmetern auch die größte mit einem einheitlichen Thema bemalte Fläche. Wenn man hier oben gut gesichert in 75 Metern Höhe steht, misst man der Arbeit der damaligen Künstler einen ganz anderen Wert bei.

Zum Abschluss meiner Kurzreise habe ich einen ganz zauberhaften Ort in der Provinz Cuneo kennengelernt: Limone Piemonte.

Auch im Sommer schön: Limone Piemonte.
Auch im Sommer schön: Limone Piemonte.

In einem Tal gelegen ist dieser meist von Wintersportlern beliebte Ort auch im Sommer einen Ausflug wert. Die idyllische Lage, die kleinen versteckten Geschäfte, Cafés und Bäckereien haben mich mit den vorangegangenen Strapazen einiger Ausflüge (über meine Wanderungen habe ich euch lieber nichts erzählt) wieder voll versöhnt. Bei einem nächsten Besuch würde ich mich dann auch mehr auf die kulturellen Highlights der Gegend konzentrieren.

Wanderung zur Berghütte Havis De Giorgio.
Wanderung zur Berghütte Havis De Giorgio.